Eine Woche nach Abzug der Rems-Murr-Feuerwehren brauchen die hochwassergeplagten Meißener den Alltag

Waiblinger KreiszeitungEine gute Woche nach der Rückkehr der Rems-Murr-Feuerwehren aus dem Meißener Hochwassergebiet bestimmt dort nicht mehr nur die Flut den Alltag. Die Normalität ist größtenteils wieder eingekehrt. Jetzt geht es an die Beseitigung und die Bezahlung der entstandenen Schäden.

Während der Bund noch über die genaue Finanzierung der Fluthilfen diskutierte, planten die Bürger der hochwassergeplagten Stadt Meißen schon wieder die Zeit danach. Renoviert und gebaut wird noch immer, trotzdem geht das Leben weiter. Am Donnerstag fand der jährliche Seniorentag „Fit fürs Alter“ rund ums Rathaus und dem Marktplatz statt, die Menschen freuen sich auf die lange Nacht der Kunst, Kultur und Architektur Anfang Juli. Selbst das Theater ist dann wieder mit dabei, obwohl, am tiefsten Punkt von Meißen gelegen, besonders schwer vom Elbhochwasser betroffen. Weiterlesen

Fellbacher ZeitungGummistiefel hat Christoph Palm mitgenommen, aber nicht gebraucht, als er am Dienstag in Begleitung von Stadtrat Harald Rienth zu einem Kurzbesuch nach Meißen fuhr. Fünf Stunden hin, fünf Stunden zurück auf der Autobahn, dazwischen Gespräche, Hände schütteln, Projekte besichtigen.

FZ20130612Noch am vergangenen Donnerstag war die braune Brühe der Elbe mehrere Meter hoch in der Altstadt von Fellbachs Partnerstadt gestanden. Am Dienstag aber kommt man schon trockenen Fußes durch, das Wasser ist fast vollständig abgezogen, die Pflastersteine sind gesäubert, die Leute tragen aufgequollene Möbel und kaputte Kühlschränke auf die Straße, überall röhren Pumpen. Die Meißner und hunderte von freiwilligen Helfern haben einen gewaltigen Kraftakt hinter sich, viele junge Leute mit gelben Gummistiefeln und Besen sind unterwegs. Und Feuerwehrleute. „Wir pumpen Keller aus“, sagt Kernens Kommandant Andreas Wersch auf die Frage nach der Aufgabe der Wehr. Die Keller sind teilweise zweigeschossig und haben riesige Volumen. Weiterlesen

Waiblinger KreiszeitungAm Sonntagmorgen ist ein Hilfskonvoi aus dem Rems-Murr-Kreis in den Partnerkreis Meißen mit rund einem Dutzend Fahrzeugen gestartet. Eine Vorauskommando hatte am Samstag die Lage vor Ort geklärt. Die Helfer werden voraussichtlich bei der Beseitigung des Schlamms und fürs Auspumpen der Keller benötigt.

WKZ20130610

Zehn Einsatzfahrzeuge mit insgesamt 36 Einsatzkräften aus den Feuerwehren Kernen i.R., Murrhardt, Remshalden, Winnenden und Winterbach sind jetzt unterwegs. Der Hochwasserschutzzug wird vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Harald Pflüger (Winnenden) angeführt. Am Dienstag folgt ein zweiter Zug mit Kräften der Feuerwehr Fellbach.

Bereits am frühen Samstagmorgen ist ein Vorauskommando mit Kreisbrandmeister Andreas Schmidt und den Kommandanten Jochen Wolf (Waiblingen) und Andreas Wersch (Kernen i.R.) in den Partnerlandkreis gefahren, um vor Ort mit der Einsatzleitung unter Leitung von Kreisbrandmeister Ingo Nestler (Landkreis Meißen) und mit Landrat Arndt Steinbach das genaue Aufgabengebiet und den Einsatzbereich für die Rems-Murr-Kräfte und weitere Details abzustimmen., teilt die Feuerwehr mit. Weiterlesen

Feuerwehren leisten Hilfe beim Elbhochwasser im Partnerlandkreis Meißen – THW unterstützt die Einsatzkräfte in Magdeburg und Bitterfeld – DLRG auch im Einsatz.

bkzHaarsträubende Schadensmeldungen aus den überfluteten Gebieten im Osten Deutschlands. Jetzt erhalten die Hochwasser geschädigten Menschen auch Hilfe aus dem Rems-Murr-Kreis. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks sowie des DLRG rückten am Samstag und Sonntag aus.

BACKNANG/MURRHARDT. Nichts als Wasser. Wohin das Auge auch reicht. Das, was Andreas Wersch vom Boot aus sieht, ist erschreckend. Er befindet sich mitten in der Altstadt von Meißen in Sachsen. Der Kreisfeuerwehrpressesprecher und Kommandant aus Kernen gehört dem Vorauskommando an, das sich bereits am frühen Samstagmorgen aufmachte, um im Partnerkreis des Rems-Murr-Kreises Hilfe zu leisten beziehungsweise diese zunächst zu koordinieren. Mit dabei auch Kreisbrandmeister Andreas Schmidt und der Waiblinger Kommandant Jochen Wolf. Weiterlesen

Am Sonntagmorgen startet ein Konvoi aus dem Rems-Murr-Kreis in den Partnerkreis Meißen.

Waiblinger KreiszeitungBisher ist Meißen ohne Hilfe aus dem Partnerlandkreis Rems-Murr ausgekommen. Wie geholfen werden kann, sollte eine kleine Delegation aus Waiblingen übers Wochenende vor Ort auskundschaften. Der Rems-Murr-Kreis stellt im Moment einen Konvoi mit Gerät und Einsatzkräften für den Partnerlandkreis zusammen, die die Kommunen an Rems und Murr für die nunmehr anstehenden Aufräumarbeiten zur Verfügung stellen. Der Konvoi startet am Sonntag in Backnang. Weiterlesen

Feuerwehr Rommelshausen feiert am Wochenende ihr 125-jähriges Bestehen

Waiblinger KreiszeitungEs ist Samstagnachmittag. Dicker Rauch quillt aus dem Dachfenster des Alten Pfarrhauses. Menschen rufen um Hilfe. Ein Defekt an einem elektrischen Haushaltsgerät hat einen Brand ausgelöst; und bis er bemerkt wird, ist es schon fast zu spät. Die Flammen lodern und breiten sich aus. Da kann nur noch die Feuerwehr helfen.

wkz20130610a

Mit Blaulicht und Martinshorn kommt sie aus dem Feuerwehrgerätehaus angerückt. Vorneweg der Einsatzleitwagen mit dem Einsatzleiter. Er entdeckt zwei Personen, die sich vor dem Feuer aufs Dach gerettet haben, eine dritte steht am Giebelfenster. Er ruft zu den dreien hoch, spricht mit ihnen, beruhigt sie, kündigt Rettung an und ruft nach Verstärkung: Die Drehleiter aus Fellbach muss kommen. Mittlerweile sind zwei weitere Fahrzeuge eingetroffen, erst das Tanklösch-, kurz darauf auch das Löschfahrzeug. Ihre Besatzungen werden an ihre jeweiligen Positionen eingewiesen; Schlauchleitungen werden gelegt, von der Tiefgarageneinfahrt neben dem brennenden Haus aus beginnt man damit, das Feuer mit Löschwasser zu bekämpfen. Weiterlesen

Feuerwehr zeigt zum 125-Jahr-Jubiläum eine spektakuläre Rettung vom Dach

Fellbacher ZeitungAls Norbert Beck nach einer halben Stunde wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war er froh. Zwar ist der ‚Römer‘ Feuerwehrmann brenzlige Einsätze gewöhnt, doch sein Platz bei der Jubiläums-Schauübung am Samstag war hoch: Er wartete auf dem Dachfirst des Polizeipostens, in etwa zwölf Meter Höhe sitzend, auf Rettung. Die Ziegel seien ziemlich heiß und rutschig gewesen, sagte Beck: ‚Zum Glück war ich gut gesichert.‘ Er hatte sich freiwillig für die Opferrolle gemeldet, denn er ist einer von drei Feuerwehrmännern aus ‚Rom‘, die in Absturzsicherung eingewiesen sind und regelmäßig üben. Weiterlesen

Bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen der Rommelshäuser Feuerwehrabteilung hat allerlei Prominenz gesprochen

Waiblinger KreiszeitungKernen-Rommelshausen. Die Freiwillige Feuerwehr in Rommelshausen hat am Samstag ihren 125. Geburtstag gefeiert. Aber dieWKZ20130318_4 Festgesellschaft erging sich dabei nicht in selbstgefälliger Rückschau, die Gedanken kreisten um Gegenwart und Zukunft. Und Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter Höchstpersönlich schaute als Festrednerin vorbei. Den Festakt eröffnete das „Salonorchester Melange“ in der Sporthalle mit dem „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß, eine musikalische Reminiszenz an die Zeit, als in Rommelshausen die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde. Um augenfällig zu belegen, was die Feuerwehrleute für ihre Mitmenschen leisten, musste Ministerin Katrin Altpeter nicht weit ausholen. Sie eröffnete ihre Ansprache damit, dass sie an die Brandkatastrophe in Backnang, deren Opfer und den schweren Einsatz der Feuerwehr erinnerte.

Zur Würdigung des Feuerwehrwesens, des „gelebten Gemeinsinns“, verwies die Arbeits- und Sozialministerin auf den Heidelberger Löschmittelfabrikanten Karl Metz, der 1848 die erste Freiwillige Feuerwehr in Karlsruhe mit gegründet hatte und als der Feuerwehrpionier des Südwestens schlechthin gilt. Weiterlesen

125. Geburtstag der Feuerwehr wird mit Musik, Reden und überraschenden Ehrungen gefeiert.

Fellbacher ZeitungDie Freiwillige Feuerwehr ist ein Spross der im Land tief verwurzelten Tradition der Mitverantwortung und Bürgerbeteiligung‘, sagte Katrin Altpeter. Die baden-württembergische Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren hielt die Festrede zum 125-Jahr-Jubiläum der Abteilung Rommelshausen.

Schutz und Sicherheit, Einsatz und Motivation verbindet Katrin Altpeter mit der Feuerwehr. Sie lebe den Gemeinsinn, vermittle Werte und Schlüsselqualifikationen fürs Leben und für den Beruf, sagte die Ministerin. ‚Die Feuerwehr ist eine Erfolgsgeschichte.‘ Aber alle, die draußen den Kopf hinhielten, bräuchten nicht nur eine gute Ausrüstung, sondern auch einen ‚Schutzhelm für die Seele.‘ Feuerwehrangehörigen erlebten viele belastende Szenen, wie erst kürzlich bei der Brandkatastrophe von Backnang mit acht Toten. ‚Wir müssen sie auffangen und professionell betreuen.‘ Weiterlesen

Seit dem 100-Jahr-Jubiläum haben sich Aufgaben und Selbstverständnis der Feuerwehr geändert.

Fellbacher ZeitungVieles hat sich seit dem letzten großen Jubiläum der Wehr, dem 100. Geburtstag 1988, verändert. Vier Kommandanten hatteFZ-2013-03-13-d die ‚Römer‘ Feuerwehr in dieser Zeit. Erwin Linsenmaier stand von 1989 bis 1994 an der Spitze, ihm folgte bis 2004 Ernst Maile jr., danach übernahm für sechs Jahre Christian Fischer das Kommando, und seit 2010 leitet Peter Schneider die ehrenamtliche Truppe.

Beim Blick zurück, begegnen sich Tradition und Moderne. ‚Wir hatten vor 25 Jahren eine deutlich höhere Mannschaftsstärke, wir waren etwa 70 Leute‘, sagt Erwin Linsenmaier. Die größere Bereitschaft für den Dienst bei der Wehr hatte früher allerdings einen ganz pragmatischen Grund: Viele junge Männer leisteten damit ihren Ersatzdienst. Seitdem die Wehrpflicht gefallen ist, fallen diese Freiwilligen weg, von denen allerdings viele nach ihren Pflichtjahren auch gleich wieder verschwanden. ‚Wir haben heute im Ort auch viel mehr Vereine, und auch ansonsten ist mehr geboten‘, sagt Linsenmeier. Und die Uniform, die früher Anreiz für viele war, schrecke heute eher ab. ‚Wir müssen inzwischen sicherlich mehr um Nachwuchs werben.‘

Neben der Einstellung hat sich auch die Ausrüstung geändert. Früher kamen die Landwirte oft direkt vom Feld, noch in Gummistiefeln. Und im Einsatz wurden die alten Ausgehuniformen aufgetragen. In den 90er-Jahren wurden die ersten Flammschutzhauben gekauft. Auch die Einsatzkittel und -hosen mit Leuchtstreifen sind neueren Datums. Der Fuhrpark wurde ebenfalls aufgerüstet. Weiterlesen