Vorsicht, erhöhte Waldbrandgefahr!

Hitze, Trockenheit und menschliches Fehlverhalten

Waiblinger KreiszeitungNach dem Waldbrand vom Freitag an der B 14 zwischen Sulzbach und Berwinkel sowie dem Feuer auf einem Gartengrundstück zwischen Stetten und Strümpfelbach ist es über das Wochenende aufgrund der Hitze und extremen Trockenheit sowie aufgrund menschlichen Fehlverhaltens zu weiteren Bränden gekommen.

Zu einem Waldbrand kam es am Sonntagmittag bei Murrhardt-Karnsberg. Die Feuerwehren aus Murrhardt und Karnsberg waren mit fünf Fahrzeugen und 30 Einsatzkraeften vor Ort. Der Waldboden brannte auf 150 Quadratmetern. Die Feuerwehr brachte den Brand unter Kontrolle und löschte ihn ab.

Am Samstagmorgen meldeten mehrere Autofahrer von der B 29 aus einen Flächenbrand im Bereich des Holzbergweges in Schorndorf. Die Feuerwehr rückte mit einem Fahrzeug und sieben Mann aus, die Polizei mit einem Streifenwagen. Im Bereich des Holzbergweges wurde auf einem Gartengrundstück Reisig verbrannt, was zu einer Rauchentwicklung führte. Aufgrund der andauernden Hitze weisen Feuerwehr und Polizei darauf hin, dass das Verbrennen aktuell sehr gefährlich ist.

Vermutlich durch eine nicht vollständig abgelöschte Grillstelle entzündete sich am Samstagvormittag eine trockene Wiese in Schwaikheim, eine angrenzende Hecke und ein Baum fingen ebenfalls Feuer. Die Höhe des Sachschadens ist bisher nicht bekannt.

Am Freitagnachmittag, gegen 16:20 Uhr war ein 75-Jähriger auf seinem Gartengrundstück im Weinberg südöstlich der Albert-Moser-Straße zwischen Kernen-Stetten und Strümpfelbach damit beschäftigt, Reisig in einer Feuerstelle zu verbrennen. Das Feuer griff jedoch plötzlich auf eine daneben befindliche Wiese über und setzte letztlich die gesamte Wiese in Brand. Hierdurch fing zunächst ein Gartenhaus Feuer und auch das neben dem Gartenhaus stehende Auto des Mannes wurde entzündet. Im Weiteren gerieten auch benachbarte Wiesengrundstücke teilweise in Brand. Anfängliche Löschversuche des Mannes blieben erfolglos und führten zu leichten Verletzungen des 75-Jährigen. Die Feuerwehr aus Kernen rückte mit fünf Fahrzeugen und 27 Mann aus. Die Schadenshöhe lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Das Polizeirevier Fellbach nahm die Ermittlungen auf. Der Grundstücksbesitzer musste mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der Fall hat auf der Facebook-Seite des Zeitungsverlags Waiblingen für Diskussionen gesorgt. Ein Kommentator fasst die allgemeine Stimmung ganz gut wie folgt zusammen: „Man sollte das total verbieten, im Sommer (Reisig etc.) zu verbrennen. Im Osten, bei meinem Vater, ist es nur noch im Frühjahr und Herbst erlaubt (…) Wer es doch macht, muss mit hohen Strafen rechnen.“

Vermutlich Brandstiftung war aber dies: An der B 14 in Sulzbach ging bei Berwinkel am Freitagmittag ein Hektar Wald in Flammen auf. Da es in der Vergangenheit schon zu ähnlichen Vorfällen kam, vermutet die Polizei einen Serientäter. Die Feuerwehr Sulzbach war mit mehreren Abteilungen sowie mit einer Unterstützung von der Feuerwehr Backnang vor Ort. Ein Polizeihubschrauber kam zur Hilfe, um den Brand genauer zu lokalisieren und weitere mögliche Brände und Glutnester zu finden sowie den Überblick zu behalten. Der Zugang war für die Feuerwehr durch die Bäume erschwert, umliegende Landwirte unterstützten die Feuerwehr mit großen Wassertanks.

Die Hitze führt zu einem deutlich gestiegenen Waldbrandrisiko im Land, warnt das Landwirtschaftsministerium. Fast flächendeckend ist die zweithöchste Stufe 4 erreicht, die hohe Gefahr bedeutet. Gefährdet sind vor allem lichtdurchlässige Kiefernwälder. Angekündigte Schauer – vor allem im Südosten – führen nur zu kurzer Entspannung. Wegen der Hitze bittet die Feuerwehr darum, keine Gegenstände wie Glas oder durchsichtige Kunststoffe in Wälder und Feldgebiete zu werfen, da diese bei der Sonneneinstrahlung wie eine Lupe wirken und ein Feuer entfachen können. Ebenso sollte man keine Zigaretten achtlos wegwerfen und Feuer im Freien vermeiden.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 010.08.2015 / Text: ngr