Zum Glück nur ein Übungsszenario: Gebäudebrand im Weingut

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Kernener Feuerwehrabteilungen üben gemeinsam den Ernstfall

Dicker Rauch quoll aus den noch verschlossenen Toren des Wirtschaftsgebäudes. Bei Schweißarbeiten an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug entstand ein Brand, der sich rasch auf die Maschinenhalle ausbreitete. Eine offenbar verletzte Personen befand sich noch in der verrauchten Werkstatt, weitere Menschen wurden noch vermisst. An Dramatik war das Szenario, das sich den Feuerwehrmännern und –frauen aus Stetten und Rommelshausen bot, kaum zu überbieten…

Zum Glück handelte es sich diesmal nur um eine Übung. Zwei- bis dreimal im Jahr proben die beiden Kernener Feuerwehrabteilungen gemeinsam den Ernstfall an größeren Objekten. Dabei soll das Zusammenwirken der Einsatzkräfte genauso geprobt werden wie die Zusammenarbeit der gemeinsamen Führungsgruppe in der Einsatzleitung.  Dass solche gemeinsamen Übungen sehr wichtig sind, zeigt immer wieder der Ernstfall. Erst vor wenigen Wochen, am 4. März 2015, rückten die Kernener Abteilungen gemeinsam zu einem nächtlichen Gebäudebrand in der Stettener Mühlstraße aus. Auch hier befanden sich noch schlafende Personen in einem bereits brennenden Wohngebäude. Auch hier war der Einsatzerfolg schlussendlich darin begründet, dass alles Hand in Hand ablief, sich jeder auf den anderen blind verlassen konnte.

Diesmal stellte sich Familie Eißele vom gleichnamigen Weingut in den Grundäckern zur Verfügung. Familie Eißele betreibt dort sehr erfolgreich nicht nur ein Weingut, sondern bekanntlich auch einen Gutsausschank. Das Regiebuch gab vor, dass bei Schweißarbeiten an einem Fahrzeug ein Brand ausbrach, der rasch auf das Wirtschaftsgebäude übergreifen sollte. Dabei verletzte sich bei Löschversuchen eine Person schwer, drei weitere waren im verrauchten Gebäude eingeschlossen.

Gemeldet wurde an die Leitstelle ein „Fahrzeugbrand“ auf dem Stettener Weingut. Schon beim Eintreffen des Einsatzleitfahrzeuges wurde bei „Anfahrt auf Sicht“ das Alarmierungsstichwort auf „Gebäudebrand“ erhöht und die Abteilung Rommelshausen nachalarmiert. Wichtig war in der Übungsvorbereitung vor allem die Situation der Löschwasserversorgung am Objekt. Würde die vorhandene Wasserleitung ausreichen? Eine wichtige Rolle kam hierbei dem Löschfahrzeug LF 16-TS der Abteilung Rommelshausen zu. Es ist besonders für die Wasserförderung über lange Wegstrecken ausgerichtet und führt Schlauchmaterial für eine 750 Meter-Strecke mit sich.

Zufrieden mit den Leistungen ihrer Männer und Frauen zeigten sich am Ende Gesamtkommandant Andreas Wersch und sein Stellvertreter Peter Schneider, gleichzeitig Kommandant der Abteilung Rommelshausen. Bei einem Gläschen Eißele-Riesling aus der „Nero-Serie“ wurde das Einsatzgeschehen abschließend nachbesprochen. Für Einsätze auf dem Weingut Eißele, die hoffentlich nie stattfinden mögen, scheint die Kernener Wehr jedenfalls gerüstet.