Drei Feuerwehr-Generationen im Rampenlicht

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 29.01.2019 / Text: Sascha Schmierer

Das kommt selbst bei Familien mit Brandschutz-Gen nicht alle Tage vor: Bei der Abteilungsversammlung in Rommelshausen wird der Opa für 50 Jahre geehrt, der Papa zum Vizekommandanten gewählt und die Enkel in die aktive Wehr aufgenommen

Dass es bei der Feuerwehr mitunter wahre Familien-Dynastien gibt, ist kein Geheimnis. Zwar tritt der Sohn nicht immer so passgenau in die Fußstapfen des Vaters wie weiland Rainer Seeger, der Vater Richard nicht nur in die Feuerwehr folgte, sondern in Fellbach gleich als Kommandant beerbte. Doch die Idlers und Aldingers, Eiseles und Zimmers sind in Feuerwehrkreisen ein Begriff – der Heilige Sankt Florian gehört da irgendwie schon fast zur Familienpflicht.

In Rommelshausen gibt es auch so eine Familie mit eingebauter Brandschutz-Tradition: Die Durchdewalds. Und die haben es bei der jüngsten Abteilungs-versammlung geschafft, an ein und dem-selben Abend mit gleich drei Generationen im Rampenlicht zu stehen. Erster im Quartett des Durchdewald-Festivals war der Senior. Klaus Durchdewald, aus dem aktiven Dienst inzwischen ausgeschieden und in die Alterswehr gewechselt, wurde im Feuerwehrgerätehaus zur Übergabe einer besonderen Auszeichnung aufs Podium bestellt. Sage und schreibe fünf Jahrzehnte nämlich ist er in Rommels-hausen bei der Feuerwehr im Einsatz – eine Zeitspanne, für die seine Abteilung mit einer Extra-Ehrung und einem Gutschein für die Remstalroute Dank sagen wollte.

Der Apfel freilich ist bei Durchdewalds nicht weit vom Stamm gefallen. Auch Sohn Michael Durchdewald ist seit Jahren bei der Feuerwehr, am Freitag wurde der Zugführer zum stellvertretenden Kommandanten der Abteilung gewählt. Dieses Amt hatte der 53-jährige Elektrotechniker von 2004 bis 2009 schon einmal inne, nach dem Rückzug von Christian Fischer war er sogar dazu ausersehen, an die Spitze der Abteilung aufzurücken. Kurz vor der Wahl freilich machte Durchdewald einen Rückzieher – der Zeitaufwand fürs Ehrenamt schien ihm nicht mit dem Beruf vereinbar. Der Name Michael Durchdewald tauchte an dem Abend übrigens noch dreimal auf – erstens bei der Wahl in den Feuerwehrausschuss, zweitens bei der Wahl in den Abteilungsausschuss, und drittens bei der Anerkennung für die immerhin zehn Kameraden, die im vergangenen Jahr auch wirklich jeden ein Übungsdienst absolviert haben.

Die nächsten zwei Durchdewalds stehen übrigens schon bereit: Just an dem Abend, als der Papa zum Abteilungsvize gewählt wurde und der Opa seine 50er-Ehrung erhielt, wurden Jan und Jonas Durchdewald in die aktive Feuerwehr aufgenommen. Die beiden 17-jährigen Zwillinge, der eine wird Elektriker für Automatisierungstechnik, der andere Kaufmann für Büromanagement, fingen im Bubenalter von zwölf Jahren in der Jugendfeuerwehr an. Hätte nur noch gefehlt, dass Mama Durchdewald am Freitag auch noch in der Gerätehausküche gestanden und Schnitzel gebraten hätte. Aber das wäre des Guten vielleicht dann doch etwas zuviel gewesen.