Was tun, wenn es im Stettener Schützenhaus brennt…?

Gemeinsame Übung der beiden Kernener Feuerwehrabteilungen – Wasserförderung über lange Wegstrecke

[aw] Weite Wegstrecken, die brisante Lage mitten im Wald, keine ausreichende Löschwasserversorgung in unmittelbarer Nähe zum Objekt – wahrlich keine leichte Aufgabe für die Feuerwehr, sollte es – was keiner hofft – zu einem Brand im Stettener Schützenhaus kommen. Mühsam und zeitaufwändig muss das Wasser vom letzten Hydranten an der Weggabelung zum Stettener Friedhof über eine 1200m lange Strecke zur Einsatzstelle gepumpt werden, was bei gebremstem Übungstempo immerhin gut 45 Minuten dauert, im Einsatzfall geht es nur wenige Minuten schneller. Drei Pumpen müssen zwischengeschaltet werden, um die 4 bar Ausgangsdruck, die der vom Hochbehälter kommende Unterflurhydrant bescheiden ausspuckt, über einen Höhenunterschied von einhundert Metern ans Schützenhaus zu bringen. Pro zehn Metern Höhe, so rechnet man, entsteht ein bar Druckverlust. Der Reibungsverlust in den Schläuchen und die über einen Kilometer lange Wegstrecke eingerechnet, kein einfaches Unterfangen für die Männer und Frauen der Kernener Feuerwehr. Doch es gelingt: rund 30 Minuten können die beiden Tanklöschfahrzeuge im Ernstfall die Angriffstrupps mit Löschwasser versorgen. Externe wasserführende Einsatzfahrzeuge, z.B. aus Weinstadt, Fellbach oder Esslingen, könnten kurzfristig nachalarmiert werden, bis die Wasserversorgung aus dem Tal steht.

2400 Liter fasst der Wassertank der beiden Tanklöschfahrzeuge TLF 16/25 aus Rommelshausen und Stetten jeweils. Genug Wasser für den Angriffstrupp, der im Keller des Schützenhauses den angenommenen Brand zu bekämpfen hat – zu wenig, sollte das Gebäude im Vollbrand stehen. Zwei vermisste Personen gilt es in den mit Kunstrauch vernebelten Kellerräumen aufzufinden. Verschiedene Hindernisse, so sieht es das Übungsszenario vor, sind zusätzlich zu bewältigen. Nach anderthalb Stunden gibt der Einsatzleiter „Feuer aus!“ für die 45 beteiligten Einsatzkräfte, die noch eine Stunde lang bei Dunkelheit damit beschäftigt sind, die Schlauchleitung wieder abzubauen und die Einsatzgeräte vom Wald- und Wiesendreck zu säubern, ehe Ihnen Magdalena von der Gaststätte des Schützenhauses endlich einen Teller heißes Chili auf den Tisch stellen darf.