Feuerwehr klärt über Gefahren auf

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 15.10.2018 / Wolfgang Gleich

Beim Kindertag im Stettener Gerätehaus zeigt die Kernener Wehr, wie ein Fettbrand entsteht und eine Spraydose explodiert

Große Kinderaugen gab’s im Saal der Stettener Feuerwehr, und so mancher Knirps hielt angespannt den Atem an und fieberte aufgeregt mit bei den Abenteuern des kleinen Drachen Flori und seinem verzweifelten Kampf gegen den Schluckauf. Bei ihrem Kindertag rund ums Feuerwehrhaus Stetten bot die Kernener Wehr vieles – vom Fettbrand bis zur Spraydosenexplosion.

Die Freiwillige Feuerwehr Kernen im Remstal hatte am Sonntag zu einem Kindertag ins Feuerwehrhaus nach Stetten eingeladen. Damit machte sie sich selbst ein Geschenk zum 150. und ihrer Jugendfeuerwehr zum 50. Geburtstag, die beide heuer begangen werden. Und wie von dem Team um Kommandant Andreas Wersch nicht anders zu erwarten, war das vom Puppentheater Frau Waas aufgeführte Stück „Flori außer Rand und B(r)and“ nicht der einzige Höhepunkt an diesem Sommertag.

Rauchmelder retten Leben

Eher an die Mamas und Papas richteten sich die Vorführungen, die dem staunenden Publikum vorführten, wie schnell sich eine – womöglich im Auto vergessene – Spraydose in einen Flammenwerfer verwandelt, oder die Pfanne mit dem brennenden Fett auf dem Herd in einen Vulkan, der über die Dunstabzugshaube in Windeseile die Küche in Brand steckt. Dass unbeaufsichtigte Elektrogeräte, bisweilen reicht ein Brotbackautomat, eine Stehlampe, immer wieder zu Katastrophen und Todesfällen führen, davon konnte Wersch aus seiner eigenen Einsatzerfahrung berichten – umso eindringlicher sein unermüdliches Plädoyer für vorausschauenden Brandschutz und Rauchmelder. Überhaupt nicht nachvollziehbar sei für ihn, ereiferte sich Wersch, dass man bei Einsätzen trotz Rauchmelderpflicht immer wieder in Wohnungen komme, in denen keine installiert seien: „Das Gerät kostet fünf Euro, und im Ernstfall kann ein einziges im Schlafzimmer Leben retten. Denn im Normalfall tötet nicht das Feuer, sondern lange davor der Rauch, der sich in der Wohnung ausbreitet und im Schlaf überrascht!“. Zur Unterstützung von Werschs Anliegen war sogar aus Rastatt das begehbare Brandschutzmobil der Feuerwehr Rastatt aufgefahren, eine in einem Container nachgebaute Wohnung.

Schminkteam für die Kinder

Aber nicht nur den pädagogisch erhobenen Zeigefinger gab es am Sonntag bei der Feuerwehr. Einfach nur Staunen erzeugte der ausgestellte, bis an die Oberkante beladene Feuerwehr-Rüstwagen, und so manche Ehefrau und Mutter wird sich bei diesem Anblick wohl im Stillen gewünscht haben, ihr Nachwuchs und ihre bessere Hälfte würden sich dies zum Vorbild für ihre Schränke nehmen. Spaß pur verbreiteten Ilona und Larissa vom Roten Kreuz, das an diesem Fest ebenfalls mitwirkte. Als Schminkteam verwandelten sie die hoffentlich zukünftigen Jugendrotkreuz- und Jugendfeuerwehrmitglieder in Schmetterlinge und Tiger. „Tiger sind meistens die Jungs“, konstatierte Ilona, „aber wir freuen uns jedes Mal ganz besonders, wenn eines der Mädchen ebenfalls zu den Mutigen gehört.“ Und wer am Nachmittag ganz genau hinschaute und Glück hatte, der konnte sogar den leibhaftigen Feuerwehrdrachen Flori entdecken, der sich zwischen die Festbesucher drängte.

Zu trinken nur Nichtalkoholisches

Andrea Gaßmann, deren Tochter Lara und Melanie Michalke standen hinter dem in der Fahrzeughalle aufgebauten Kuchenbuffet. Sie waren dafür verantwortlich, die für diesen Tag gespendeten Schokoladen-, Zwetschgen-, Kirsch-, Apfel- und Käsekuchen an den Mann, an die Frau und an das Kind zu bringen; denn selbstverständlich macht so viel Schauen und Lernen auch hungrig und durstig. Für das Habhafte vom Grill waren dann die Feuerwehrmänner zuständig. Zu trinken gab es ausschließlich Nichtalkoholisches; darauf habe die Jugendfeuerwehr dem Anlass entsprechend ausdrücklichen Wert gelegt, betonte Kommandant Wersch.

Foto: Ralph Steinemann Pressefoto