Kernener Feuerwehr als Großfamilie

Alle fünf Jahre halten die Abteilungen Stetten und Rommelshausen eine gemeinsame Hauptversammlung ab

Bei ihrer Hauptversammlung im neuen Bürgerhaus wählte die Kernener Feuerwehr am Samstagabend erneut Andreas Wersch zu ihrem Kommandanten. Zum stellvertretenden Kommandanten wurde Peter Schneider gewählt. Die beiden gaben vor rund 70 Kameraden und Gästen einen eindrucksvollen Rückblick auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre der Feuerwehr Kernen.

Brände löschen, Fahrzeuge zersägen, Keller auspumpen, Haustiere retten und Ölspuren beseitigen – die Aufgaben der Feuerwehr Kernen sind vielfältig und verantwortungsvoll. Ein beeindruckendes Imagevideo von Markus Medinger zeigte zu Beginn der Hauptversammlung, dass die Arbeit als Feuerwehrmann einiges mehr beinhaltet als Feuer zu ersticken: Auf Bildern und Videomaterial sind die aktiven Mitglieder der Feuerwehr Kernen bei Einsätzen und Übungen zu sehen. „Dieses Gefühl, Menschen zu helfen, ist wie ein Kick. Das findet man nur bei der Feuerwehr und eine zweite Familie bekommt man noch dazu“, sagte Georg Spinner, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverband Rems-Murr.

Altenberger: Ein Feuerwehrhaus für beide Abteilungen

Gemeinsamkeit wird bei der Feuerwehrfamilie tatsächlich sehr großgeschrieben. Kommandant der Gesamtwehr Kernen, Andreas Wersch, gab mit seinem Stellvertreter Peter Schneider einen Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre Feuerwehrarbeit. Dabei wiederholten die beiden nicht wie üblich die Jahresberichte der beiden Abteilungsversammlungen der Feuerwehr Stetten und Rommelshausen, sondern berichteten im Wechsel von ihren persönlichen Höhepunkten. Bei 475 Einsätzen gab es da einiges zu erzählen. Von Erlebnissen, die an die Belastungsgrenzen gingen wie beispielsweise ein Brand mitten in der Nacht bei Minusgraden, bis hin zu Kuriositäten wie einem Hund, der in einem Kanalschacht steckengeblieben war, war alles dabei. „Während andere über Klimawandel reden, handeln wir bei der Feuerwehr“, erinnerte sich Andreas Wersch an den Einsatz beim Elbhochwasser in Sachsen 2013, bei dem auch die Feuerwehr Kernen aushalf.

Viele Einsätze seien dabei Routine, aber der Rest habe es in sich, da sind sich die beiden Feuerwehrmänner einig. Daher ist ihnen eine realitätsnahe Ausbildung der Jugendfeuerwehr wichtig. Dass diese auch in den vergangenen fünf Jahren vorangetrieben wurde, dafür sorgten unter anderem Sina Michalke und Thomas Schneider. Beide wurden im Rahmen der Hauptversammlung, die alle fünf Jahre stattfindet, für ihre Leistungen geehrt.

Im Anschluss an die Ehrungen fanden die Wahlen statt. Mit 51 von 57 gültigen Stimmen gewann Andreas Wersch erneut die Wahl zum Kommandanten der Feuerwehr Kernen. Dieses Amt trägt der 50-Jährige nun seit 1997. Mit 43 von 48 gültigen Stimmen wurde auch Peter Schneider erneut zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Zu diesem Erfolg gratulierte unter anderem auch Kernens Bürgermeister Stefan Altenberger. In seinem Grußwort lobte er die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde und bedankte sich im Namen der Bürger für den unerbittlichen Einsatz eines jeden Feuerwehrmannes. Was die Zukunft der Feuerwehr Kernen betrifft, da träume Altenberger, so der Bürgermeister in seiner Rede, von einem gemeinsamen Feuerwehrhaus, das das Ortsteildenken beendet.

Darüber, so Wersch, brauche man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nachdenken. Wichtiger sei es, die Zahl an Parkplätzen am Feuerwehrhaus Rommelshausen in der Seestraße zu erhöhen, um Chaos zu vermeiden, wenn es wieder heißt: „Feueralarm!“

Waiblinger Kreiszeitung vom 29.06.2015 / Text: Nina Sommer